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Channel: Landschaftsfotografie & Reisefotografie by Daniele Bianchi
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Macs richtig kalibrieren

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Ein wichtiges, aber oftmals ignoriertes Thema für Hobby-Fotografen ist das (Farb-) Kalibrieren des Monitors. Profis wissen um den Sinn & Zweck und deren Monitore besitzen i.d.R. eine eingebaute Hardwarekalibrierung oder setzen auf eine Mischlösung aus Hard- und Software und liefern das passende Messgerät gleich mit dem Monitor als Zubehör (bspw. die Monitore von Eizo).

Doch welcher Hobby-Fotograf leistet sich schon einen Monitor für 2.000€ oder mehr??? Die Wenigsten… Also sollte der vorhandene Monitor bestmöglich kalibriert sein, damit Ihr bei der Bildbearbeitung auch die Farben seht, die Euer Bild schlussendlich haben soll, gerade im Bereich der Produktfotos, aber auch bei Landschaftsfotografie ist Farbechtheit gern gewünscht…

Gerade Macs, und hier vor allem iMacs und Macbooks haben ein fest verbautes und spiegelndes Display, welche etwas schwieriger zu kalibrieren sind und ich habe viel im Netz der Netze recherchiert und ausprobiert, um das beste Ergebnis beim Kalibrieren zu erhalten. Und das möchte ich Euch nicht vorenthalten, und somit steigen wir ein in das Thema: Macs richtig kalibrieren…

Vorbereitung:

Systemeinstellung_Mac_kalibrierenBevor Du mit dem Kalibrieren startest, sind noch ein paar kleine Vorbereitungstätigkeiten an Deinem Mac notwendig. Zuallererst deaktiviere die automatische Helligkeitsanpassung (unter Monitor) sowie das Abdunkeln des Monitors bei Batteriebetrieb (unter Energie sparen) in den Systemeinstellungen.

Nutzt Du ein Macbook und möchtest das interne Display kalibrieren, dann solltest Du unbedingt ein Stück Pappe über das Apple-Logo im Display-Deckel kleben, denn dieses ist lichtdurchlässig und Licht kann von außen durch das Logo auf das Display fallen und Deine Messwerte verfälschen.

Alle Apple-Displays heutzutage sind glänzend (glossy) und die Zeit, als man sein Macbook noch mit mattem Display ordern konnte, sind längst vorbei. Also reinige Dein Display an dieser Stelle und achte darauf, dass keine Schlieren, Fingerabdrücke oder andere Verunreinigungen auf Deinem Display zu sehen sind. Zum Schluss postiere Deinen Rechner so an Deinem bevorzugten Arbeitsplatz, dass möglichst wenig Reflexionen und Spiegelungen aus Licht, Fenster etc. auf Dein Display fallen (ich schließe gern für die Kalibrierung die Jalousie).

Warte nach Start des Macs mind. 15 Min. bis das Display-Panel richtig warm ist und dann kann das Kalibrieren beginnen.

 

Macs richtig kalibrieren:

Ist die Vorbereitung abgeschlossen, kann das Kalibrieren Deines Macs starten. Ich verwende ein 1Display pro von X-Rite, aber jedes andere Gerät, wie bspw. der ColorMunki oder auch die Spyder-Familie von Datacolor ist genau so gut geeignet.

Standardeinstellungen beim Mac kalibrierenAls Schritt 1 sind die Grundeinstellungen zur Messung zu setzen und hierfür ist es besonders wichtig, die passenden Werte zu kennen. Hast Du einen recht neuen Mac (ab mind. 2012), dann haben diese ein modernes IPS-Panel verbaut und die folgenden Werte passen:

  • Weiße LED (ist die Beleuchtungsart des Displays)
  • Weißpunkt: CIE D65 (für jedes Mac-Display, simuliert Tageslicht zur Mittagszeit)
  • Leuchtdichte: 120 cd/m2 (Arbeitsplatz nicht abgedunkelt in heller Umgebung, passt für den Großteil der Verwendung, arbeitest Du immer im Dunkeln, dann Wert reduzieren)
  • Tonwertkurve / Gamma: 2,2 (immer, entspricht sRGB Standardfarbraum)
  • Kontrastverhältnis: nativ oder gemessen

Wenn Dein Kalibrierungstool den Schwarzpunkt (also das Kontrastverhältnis) selbst messen kann, um so besser (wie in meinem Screenshot zu sehen). Sofern Dein Tool auch die Korrektur von Reflexionen (Flare Correct) beherrscht, dann schalte dies bitte auch an, genau so wie die Korrektur des Umgebungslichts, wenn Du immer in einem vergleichbaren Umfeld Deine Bilder bearbeitest.

Standardeinstellungen beim Mac kalibrierenIn Schritt 2 sind die Profiloptionen festzulegen, ich deaktiviere hier die Standardwerte und wähle als ICC-Profilversion die Version 4 (ICC v4). Sollte es bei der Verwendung Deiner Software (insb. bei älteren Versionen von Capture One oder Lightroom) oder auch bei Macs vor 2012 zu Problemen mit dem Profil kommen, dann verwende ICC v2.

Als Profiltyp lasse ich die Standardeinstellung: basierend auf Matrix. Bei der Verwendung der Tabelle ist die Messung angeblich genauer, dauert dafür länger. Ich habe bei mir keinen Unterschied feststellen können, daher lasse ich hier Matrix-Messung.

Anzahl Messfelder bei der Kalibrierung des MonitorsIn Schritt 3 wird die Anzahl der zu verwendenden Messfelder definiert. Ich verwende hier den großen Messfeldsatz, welche  im i1 Profiler 462 Messfelder beträgt. Der kleine Satz wären 118 Messfelder.

Die Abstufung der Messfelder ist hier feiner, erhöht allerdings wieder etwas die Messdauer. Aber wir sprechen hier nicht über Stunden, sondern bei der Messung mit dem großen Satz dauert bei mir die Messung vlt. 5 Min. länger – für ein genaueres Ergebnis sollte es Dir die 5 Min. mehr Wert sein, schließlich kalibriert man ja nicht täglich…

Monitor kalibrieren, Messung startenUnd schon sind wir beim letzten Teil, nämlich Schritt 4. Ich überlasse der Software die Monitorkontrolle, dies kannst Du aber auch selbst übernehmen. Wenn Du dann alle Einstellungen entsprechend gesetzt hast, kann die Messung gestartet werden. Jetzt werden der Reihe nach alle Messpunkte abgearbeitet: Messung Umgebungslicht, Reflexionsmessung, Monitorkontrolle und zum Schluss durchläuft die Messung alle Farb-Messfelder – Du kannst Dir jetzt in Ruhe einen Kaffee holen und/oder die nächsten 5 – 10 Min. die Farbdisko genießen. 😉

 

Screenshot Profil speichernNachdem die Messung abgeschlossen ist, muss nun noch das neue Monitor-Profil gespeichert werden. Hier kann meist ein eigener Name für das Profil vergeben werden, praktisch ist auch die Erinnerungsfunktion.

Im Ergebnis gibt es nun einen perfekt kalibrierten Monitor. Am Anfang ist das etwas gewöhnungsbedürftig, denn im Vergleich zu den Standardeinstellungen des Macs ist das Bild dunkler und auch weniger ins Blau tendierend, sondern insgesamt wärmer vom Farbton.

Bei Fragen und / oder Anmerkungen zögert nicht, mir eine Nachricht zu schicken oder noch einfacher: nutzt das Diskussionsformular gleich hier drunter… 🙂

 

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